Im Gottesdienst in Landemert fällt am Sonntag, 29. September, um 10.30 Uhr der Startschuss für die diesjährige Saison von „Weihnachten im Schuhkarton“.
In diesem Jahr feiern wir außerdem ein besonderes Jubiläum: Vor 20 Jahren startete das christliche Hilfsprojekt hier bei uns in Plettenberg, damals noch mit dem Dreamteam Ingrid Plaga und Therese Groll :)
Zu Gast wird Kristin Gogarn aus Valbert sein. Sie ist die Leiterin der dortigen Sammelstelle und fährt jedes Jahr nach Berlin in die Weihnachtswerkstatt, um Päckchen zu kontrollieren und auf den weiteren Weg zu schicken. Sie gibt Einblicke in die Arbeit vor Ort und wird berichten, wie sie im vergangenen Jahr sogar unsere Paletten aus Plettenberg bearbeitet hat.
Nach dem Gottesdienst gibt es frischgebackene Waffeln und wir sammeln Spenden für die Aktion. Außerdem besteht die Möglichkeit, mehr über das Projekt zu erfahren sowie Flyer und bereits beklebte Kartons mitzunehmen.
Ab dem 1. Oktober öffnen die gewohnten Annahmestellen ihre Pforten:
Buchhandlung Plettendorff,
Christliche Bücherstube,
„Lecker Lädchen“ in Eiringhausen sowie die
Apotheke „Am Nocken“ in Holthausen
Klebe-Aktionen
Frei nach dem Motto „In Gemeinschaft klebt es sich netter – mit Kaffee, Tee und Klön“ lädt das Team zu Schuhkarton-Klebe-Aktionen in die Martin-Luther-Kirche ein. Material ist vorhanden.
Montag, 21. Oktober – 15:30 Uhr
Donnerstag, 7. November – 18:00 Uhr
Die Aktion läuft bis Montag, 18. November.
Facebook und Instagram: wis.plettenberg
Spenden mit Spendenbescheinigung
Wer wenig Zeit hat, kann sehr gern gegen eine Spende für sich packen lassen. Entweder die Spendendosen in den Annahmestellen nutzen oder bequem überweisen:
Ev. Kreiskirchenkasse Lüdenscheid
IBAN: DE22 3506 0190 2001 1936 11
Stichwort: „Ev. KG Plettenberg – Schuhkartons“ (für eine Spendenquittung bitte die Adresse im Verwendungszweck der Überweisung angeben)
Kontakt und weitere Infos
Manuela Winkemann
02391 / 608 99 26
plettenberger-schuhkartons @ ekgp.de
Genau 964 Schuhkartons in 115 Versandkartons haben sich von unserer Sammelstelle auf den Weg zu bedürftigen und notleidenden Kindern in Osteuropa gemacht.
Sobald die Spedition abfährt, passiert alles Weitere in der Hauptzentrale in Berlin, und ist es leider nicht möglich, zu erfahren, wohin unsere Päckchen von dort aus geschickt werden. Normalerweise... In diesen Tagen jedoch arbeitete die Leiterin der Valberter Sammelstelle in der Berliner Weihnachtswerkstatt mit und kontrollierte mit ihrer Familie doch tatsächlich die Fuhre aus Plettenberg. Daher konnte sie uns auch mitteilen, wohin die meisten unserer Kartons gehen werden: nämlich nach Bulgarien. Eine verrückte Geschichte, wie sie wohl nur Gott schreiben kann :)
Wir blicken auf eine ereignisreiche Saison zurück, in der sich immer wieder Türen und Herzen geöffnet haben und wir zutiefst dankbar sind für all die vielen Menschen, die sich für das Hilfsprojekt eingesetzt haben:
Da sind die unzähligen strickenden und nähenden Frauen, die mollige und kuschelige Kindersachen beisteuern. Ihre Zahl ist in diesem Jahr deutlich angestiegen. Aktuell stehen knapp 60 „Stricklieseln“auf der Liste, die sich freuen, Kindern auf diese Weise etwas Gutes tun zu können. Von sieben, 30 oder 88 Paar Socken über tütenweise Pullover bis hin zu kistenweise Schals und Mützen ist alles dabei. Manchmal stand etwas vor der Haustür, versehen mit einer Notiz: „Etwas Wolliges für die Aktion. Nächstes Jahr bin ich wieder gerne dabei.“ Lauter schöne Lichtblicke. Da wird es einem auch im Herzen mollig.
Da sind die vielen Helfer und Mitmacherinnen, die Hunderte Schuhkartons organisieren und bekleben, Waffeln nach dem Gottesdienst oder im Rewe backen, an einigen Freitagen auf dem Markt stehen, etwas Selbstgemachtes für den Stand beisteuern, einkaufen, einpacken. Von dem Klebe-Service haben auch die Annahmestellen profitiert, brauchten sie in diesem Jahr öfter Nachschub, weil die Anfrage nach fertig beklebten Kartons recht groß war.
Da sind die Kinder und Jugendlichen, die mit anpacken, Kartons bekleben, Flyer verteilen, Waffeln backen, Weihnachtskarten gestalten, Päckchen packen und mit der Laterne durch die Nachbarschaft ziehen, um Geld statt Süßes für die Aktion zu sammeln.
Da sind die Frau aus Finnentrop, die gern eine Annahmestelle bei sich zu Hause einrichten möchte; eine unbekannte Mama, die es auf dem Herzen hat, ihre Hilfe anzubieten und mit den Töchtern Flyer verteilen oder Sachspenden sammeln zu können; die Firma, die ausmistet und zahlreiche Schreibblöcke verschenkt; die Enkelin, die mit der Oma 50 niedliche Würmchen häkelt; die Zahnärzte und Kindergärten, die zig Zahnbürsten und Zahncremes sponsern; die zwei Unternehmer, die plötzlich mit drei Kisten Spiel- und Malsachen vor der Tür stehen; die Azubis eines Attendorner Unternehmens, die im größeren Stil eine Packparty organisieren und die Firma aus Lennestadt, die sich gegen Kundenpräsente entscheidet und lieber 50 Schuhkartons für den guten Zweck packt.
Apropos packen: Mit 17 Leuten haben wir einen ganzen Samstag lang all die Sachspenden verpackt, die wir in den vergangenen Wochen gesammelt haben. Am Ende sind rund 400 Päckchen zusammengekommen. Wir freuen uns riesig! Wie viel mehr sicher noch die Kinder in Bulgarien, wenn sie bald all die Schatzkisten aus der Plettenberger Sammelstelle auspacken werden. Danke Jesus!
Viele Kinder gibt es weltweit, denen es nicht so gut geht wie uns, die wahrscheinlich nie ein Weihnachtsgeschenk bekommen und kaum Perspektiven für ihr Leben haben. Unser Ziel: Diesen Kindern in Armut und großer Not mit einem Geschenk Liebe und Hoffnung zu vermitteln und ihnen zu signalisieren, dass Gott sie liebt, sie sieht und an sie denkt. Genau deshalb engagieren wir uns als Kirchengemeinde bei „Weihnachten im Schuhkarton“. In diesem Jahr konnten wir zum ersten Mal die 1.000er Marke knacken und knapp 1.020 Schuhkartons auf die Reise nach Osteuropa schicken. In dieser Zeit mit ihren Krisen hat das alle Erwartungen und unsere kühnsten Träume übertroffen. Wir sind überwältigt! Danke Jesus!!
Um ein solch großes Projekt zu stemmen, braucht es viele Leute, die mitmachen und sich engagieren. Und so freuen wir uns über die rund 40 Leute aus unterschiedlichen Gemeinden, die sich im Plettenberger „Weihnachtsteam“ einbringen. Seit September waren wir im Einsatz, haben in allen Schuhhäusern der Stadt wöchentlich Schuhkartons organisiert und beklebt, Spenden zusammengetragen, Pressetexte geschrieben, Kartons gepackt. Jugendliche haben Weihnachtskarten gestaltet, Päckchen bestückt, Waffeln und Crêpes verkauft. Auch die Kinder sind immer eifrig bei der Sache, sortieren und packen, machen Werbung in der Jungschar, sammeln beim Laternensingen für die Aktion. Und: Manche Kinder haben sogar ihr Taschengeld ausgegeben, um selbst eigene Kartons zu füllen.
Von den eingegangenen Sachspenden hat das „Weihnachtsteam“ an zwei Samstagen 408 Schuhkarton-Geschenke gepackt. Auch dank der großen Mengen an kuscheligen Mützen, Schals, Socken und Pullovern, die wir geschenkt bekommen haben. Etwa 25 Frauen stricken, häkeln oder nähen für das Projekt. Seit diesem Jahr sind außerdem eine afghanische sowie drei ukrainische Frauen mit dabei.
Die restlichen Kartons kamen unter anderem durch den Einsatz am Albert-Schweitzer-Gymnasium sowie in den Annahmestellen in Plettenberg, Attendorn und Werdohl zusammen. Die Stadtapotheke in Werdohl ist seit diesem Jahr wieder mit dabei. Über 100 Päckchen sind dort abgegeben worden – ein tolles Ergebnis für den Neustart.
Ebenfalls neu seit diesem Jahr: Unser Social Media-Auftritt bei facebook und Instagram (wis.plettenberg). Auf diese Weise konnten wir weit verstreut auf die Aktion aufmerksam machen. Auch wieder an mehreren Freitagen auf dem Wochenmarkt präsent zu sein, war eine tolle Sache, gab es doch viele schöne Begegnungen und durften wir uns über zahlreiche Spenden freuen.
Es gab in den letzten Wochen immer wieder besondere Schuhkarton-Momente: Eine Frau aus Kasachstan, schon über 30 Jahre in Deutschland, hört zum ersten Mal von der Aktion und ist begeistert. Sie kann sich nämlich noch sehr gut an ihre Kindheit und die Verhältnisse in ihrem Land erinnern. Deshalb freut sie sich sehr über die Hilfe und Wertschätzung für ihre alte Heimat. Oder: Über einen christlichen Fußballverbund haben wir Kontakt zu „Fortuna Düsseldorf“. Der Verein spendet unzählige Trikots und Shorts sowie einige Fußbälle. Jetzt stellen wir uns vor, wie demnächst Jungs in der Ferne mit der ganzen Nachbarschaft zusammen kicken. Und wer weiß: Vielleicht erzählt in vielen Jahren mal ein Profi-Fußballer, dass alles mit einem Fußball in einem Schuhkarton angefangen habe. Genau deshalb ist „Weihnachten im Schuhkarton“ für uns als Kirchengemeinde nicht nur ein Hilfsprojekt, sondern vor allem ein Herzensprojekt.