Der Konfirmandenunterricht hat eine doppelte Aufgabe: Eine Wissensgrundlage über den christlichen Glauben zu vermitteln und den Jugendlichen zu helfen - in einer Zeit in der sie beginnen ihre eigene Persönlichkeit zu entwickeln - sich selbst im Kontakt mit Gott und dem christlichen Glauben zu erfahren.
Die Konfis sind in einem Alter in dem sich alles verändert: Der Körper, die Zimmereinrichtung, der Musikgeschmack, die Themen mit Freunden und natürlich auch der Glaube. Der Kinderglaube „funktioniert" nicht mehr. Der Konfirmandenunterricht kann helfen diesen Wechsel zu gestalten, so dass neue Ideen und Einsichten über Gottes Bedeutung für das eigene Leben entstehen können.
Jugendliche, die gerade erst konfirmiert wurden - oder auch ältere - sind an der Planung und Durchführung des Blockunterrichts beteiligt. Sie übernehmen Verantwortung in den Kleingruppen und sind unmittelbar mit den Konfis im Gespräch.
Es macht Spaß mit Teamern zusammen Konfiarbeit zu machen. Durch Teamer werden Konfiarbeit und Jugendarbeit stärker vernetzt.
Nach einem Kennenlerntag treffen sich die Konfirmanden zuerst wöchentlich am Dienstagnachmittag. So kann sich die Gruppe gut kennenlernen und bestimmte wichtige Themen erarbeiten.
Im monatlichen Blockunterricht von Januar bis Dezember am Samstagvormittag kann die Konfizeit erfahrungsorientiert gestaltet werden. Intensiveres Arbeiten an längeren Projekten, mehr Zeit für Exkursionen und kreative Arbeitsformen in entspanntem Rahmen.
Die Konfirmandinnen und Konfirmanden sollen sich über ihre eigenen Gedanken und Gefühle, was Gott und Jesus ihnen im Leben bedeuten, klar werden.
Im Jahr der Konfirmation treffen sich die Jugendlichen wieder wöchentlich dienstags zur Konfistunde.
Die Konfifreizeit im März ist immer ein besonderes Erlebnis und das Highlight der zwei gemeinsamen Jahre.
Mal reinschnuppern und sich ausprobieren, dabei anderen etwas Gutes tun – das war kürzlich für 34 Konfirmandinnen und Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinde Plettenberg möglich. Im Rahmen des Konfirmationsunterrichts stand das Thema Diakonie auf dem Programm und lag es nahe, das Ganze auch praktisch umzusetzen. Zusammen mit Pfarrerin Christine Rosner, Gemeindeschwester Sabine Hollweg und sieben Teamern stieg die Gruppe im Blockunterricht erst einmal spielerisch ins Thema ein: Wer kann sich die Schürze hinter dem Rücken und wer mit einer Hand die Schnürsenkel zubinden? Wie fühlt es sich an, mit verbundenen Augen durch einen Parcour geleitet zu werden oder im Rollstuhl zu fahren? Anschließend trugen die 13-Jährigen eine lange Liste von diakonischen Angeboten in der Stadt zusammen, denn Möglichkeiten, sich beruflich oder ehrenamtlich im sozialen Bereich zu engagieren, gibt es in Plettenberg viele – angefangen vom Krankenhaus über die Beratungsstellen bis hin zur Tafel und dem Café International. „Bei der Suche nach der Motivation für einen diakonischen Lebensstil fanden sich viele Argumente, wie zum Beispiel: Gott liebt uns so sehr, deswegen können wir selber Liebe weitergeben. Heute kann ich helfen, morgen brauche ich vielleicht selber Hilfe und anderen zu helfen, macht einen selber glücklich“, berichtet Sabine Hollweg von Reaktionen im Unterricht. „Den Jugendlichen war bewusst: Es gibt viele Probleme auf der Welt, helfen muss nicht unbedingt Geld kosten und es kann sich jeder einbringen.“ Gesagt, getan. Und so waren die jungen Leute schlussendlich zu zweit in verschiedenen Einrichtungen. Laura hat an einem Nachmittag das Familienzentrum Mittendrin kennengelernt: „Wir haben mit den Kindern draußen gespielt. Das war voll gut.“ Emilia entschied sich mit vier anderen Jugendlichen für einen Einsatz im Matthias-Claudius-Haus. „Die haben so einen Tisch zum Kegeln, da konnten wir zusammen spielen. Das war richtig cool“, schwärmt die 13-jährige Konfirmandin. Außerdem gab es die Möglichkeit, Senioren zu Hause zu besuchen. Roselies Weisheit beispielsweise bekam Besuch von zwei Jungs. „Das war schön. Wir haben uns einiges erzählt, ich habe ihnen „Mensch ärgere dich nicht“ beigebracht und Fotos von meinem Mann gezeigt, als er 13 war“, erzählt die 89-Jährige. Und die 87-jährige Ruth Rippin freute sich über Unterstützung bei sich zu Hause. „Die beiden 13-Jährigen haben mir geholfen, den Balkon sauber zu machen. Das schaffe ich nicht mehr alleine“, sagt sie und schiebt ein großes Lob hinterher: „Ich finde diese Konfirmanden richtig klasse.“ Sabine Hollweg zieht ein positives Fazit: „Wir haben wunderbare junge Leute in unserer Gemeinde und Stadt, die gerne etwas Neues kennenlernen, Ideen mitbringen und mit anpacken. Und wir haben wunderbar offene, alte Menschen, die sich für diese 13-Jährigen interessieren und über einen Besuch freuen.“ Manchmal macht schon eine kleine Hilfe einen großen Unterschied.